Das Impostor-Syndrom: Warum du deine Erfolge anerkennen solltest.
- suracesandra
- 23. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Kennst du dieses tiefe, nagende Gefühl in dir -dieses "ich bin nicht gut genug"?
Es lässt dich verstummen, obwohl du kognitiv weisst, was du draufhast?
Vielleicht flüstert es dir sogar ein: "du bist ein/e Hochstapler/in, dass du es es trotz all deiner Bemühungen gar nicht verdient hast, dass du andere getäuscht hast "?
Das Impostor-Syndrom ist kein seltenes psychologisches Muster. Es ist ein Phänomen, keine psychische Störung: Menschen, die trotz klarer Beweise für ihre Kompetenz und Erfolge dazu neigen, ihre eigenen Leistungen als Glück oder Zufall abzutun.
Die Angst, als "Betrüger/in" entlarvt zu werden, begleitet Betroffene oft. Obwohl sie objektiv erfolgreich sind.
Studien zeigen, dass 70-84%* der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben Anzeichen des Impostor-Syndroms erleben.
Das Hochstapler Phänomen ist in verschiedenen Bereichen des Lebens anzutreffen. So zum Beispiel bei:
Hochleistenden und erfolgreichen Personen
Menschen, die in neuen Rollen oder Umgebungen sind
Personen in anspruchsvollen Berufsfeldern
Angehörigen von Minderheiten
Personen, die einen sozialen Aufstieg geschafft haben
Erste Schritte zur Stärkung
In den vergangenen Wochen sass mir eine Klientin gegenüber. Eine absolute Powerfrau in ihrem Job. Sie erzählte mir, wie sehr sie an jedem ihrer Erfolge zweifelt. Es viel ihr schwer zu glauben, dass ihr Gelingen und ihre Leistungen ihr eigener Verdienst waren. Stattdessen schrieb sie alles blossen Glücksfällen zu.
Diese innere Stimme – eine gnadenlose Richterin. Sie kann uns so unglaublich unangenehm klein machen. Aber hey, du bist nicht allein mit diesem Gefühl. Es ist fest menschlich. UND veränderbar. Es ist möglich, dieser Stimme die Macht zu nehmen.
Wir können lernen wieder in unsere Kraft zu kommen.
Vielleicht unterstützen dich auf deinem Weg diese fünf ersten Schritte dabei:
1. Teile dein Innerstes:
Sprich deine Gefühle laut aus. Lass andere daran teilhaben. Höchstwahrscheinlich wirst du staunen, wie viele von uns Menschenkinder da draussen dasselbe fühlen.
Positiver side effect: Das Teilen schafft Verbundenheit. Es nimmt die Last von deinen Schultern.
2. Umarme die Unsicherheit:
Für Scheinperfektionisten:innen mag es empörend sein, nicht immer makellos "scheinen" zu müssen, um zu existieren und erfolgreich zu sein. Doch für die Realisten/innen da draussen ist es befreiend zu wissen: Es ist tatsächlich erlaubt, der "Perfektion" abzuwinken UND trotzdem angenehm weiter atmen zu können ;-).
Atme tief ein. Vertraue darauf, dass du gut genug bist, genau wie du bist (sein statt haben).
Positiver side effect: Mehr echte Verbindungen. Andere können sich somit ebenfalls entspannen und zeigen, wie unvollkommen sie in Wirklichkeit sind.
3. Finde deinen Herzens-Tribe:
Umgib dich mit Menschen, die dich sehen. Dich halten. Dich inspirieren. Gemeinsam sind wir stärker. Und wir tragen uns gegenseitig.
4. Feiere deinen einzigartigen Weg:
Psst, stopp. Hör auf, dich mit anderen zu vergleichen.
Dein Weg. Deine Stärken. Deine Erfolge (wie auch immer du Erfolg für dich definieren magst). Diese Mischung in dir ist einzigartig. Es gibt sie also nur einmal auf dieser Welt. Dich gibt es nur einmal auf dieser Welt.
Also starte jetzt: schenk dir selbst Anerkennung für jeden kleinen Stepp den du machst.
Erkenne deine Erfolge an
Weisst du eigentlich, was du alles in deinem Leben bereits erreicht hast?
Jetzt mal Klartext, damit dieses Bewusstsein auch bei dir (erneut) ankommt:
Du bist der absolute Hammer. Check mal, was du alles schon gerockt hast:
Unter zig Millionen von Samen (gemäss Recherche zwischen 40 bis einige 100 Millionen Spermien pro Samenerguss) warst du der/die eine – DU hast das Ei getroffen, niemand sonst (vielleicht auch noch dein Zwilling, ja). Das war doch bereits ein unfassbarer Start in die Welt. Etwa nicht? Von da an ging es Schlag auf Schlag. Du kamst quasi aus dem Nichts. Hast eine ganze Welt erschlossen.
Du hast gelernt:
Zu schreiben. Komplexen Zeichen zu entziffern.
Deine Gedanken zu Papier zu bringen.
Zu lachen. Dieses befreiende Geräusch, das Freude ausdrückt.
Zu kommunizieren. Deine Bedürfnisse und Ideen mit anderen zu teilen.
Eine Sprache gelernt. Jeden Laut. Jedes Wort. Jede Regel verinnerlicht.
Zu laufen. Dich auf zwei Beinen fortzubewegen.
Dein Gehirn zu nutzen, um zu denken. Um analysieren und träumen zu können.
Zu lieben.
Tiefe Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen und zu empfinden.
Dich lieben zu lassen.
Du bist über Herausforderungen gesprungen, die dir unüberwindbar schienen. Nach jedem Schlag, jedem Rückschlag, bist du wieder aufgerappelt. Freundschaften hast du aufgebaut, die dich tragen und bereichern. Verluste hast du weggesteckt, die schmerzhaft waren.
Du hast Glück geteilt, das dich beflügelt hat.
Hast Träume gejagt, mit Leidenschaft.
Ängste besiegt, die dich lähmen wollten.
DU. ICH. WIR alle haben seit klein auf immer wieder neue Wege gefunden. Auch dann, wenn alte verschlossen schienen.
Jeder deiner Schritte. Jeder Gedanke. Jede Entscheidung. All das hat dich geformt. Dich zu dem unfassbaren, einzigartigen Menschen gemacht, der du heute bist.
Und hey, das ist definitiv alles kein Zufall. Das ist ein Meisterwerk. Deins
Wenns dir hilft, schreib es auf. All die kleinen grossen Stepps seit damals.
Und bitte denk daran: Dieses Meisterwerk bist du. Dein Erfolg ist real. Er gehört dir.
Es ist Zeit, diese unsichtbaren Ketten abzustreifen. Jetzt. Erkenne, wie unfassbar wertvoll du bist. Internalisiere all deine Erfolge. Anerkenne sie.
Und solltest du es mal wieder vergessen: Lass deine Liebsten dich daran erinnern. Sie sollen dir einen Stups geben. Damit du deine grossen, wertvollen Errungenschaften immer wieder anerkennst.
Alles liebe für dich
S*
Quellen: